Zwei Jahre lang wird das Schauspiel Köln deshalb in einem offenen Prozess durch Workshops, Führungen, Inszenierungen
und Interventionen auf die Stadt schauen. Von Mülheim aus, wo derzeit Wandel in Echtzeit passiert, und gemeinsam
mit vielen Künstlern und Stadtentwicklern. Und natürlich mit den Bürgern dieser Stadt. Denn die Stadt neu zu sehen,
heißt auch, Sie aus der Perspektive ihrer Bewohner zu betrachten und neu zu erfinden.
Wenn Mülheim also der Experimentierraum ist, in dem sich viele aktuelle Herausforderungen einer zukünftigen
Stadtgesellschaft bündeln – wie sieht dann eine wirkliche Veränderung aus und aus welchen lokalen Begabungen schöpft sie?
Ist die Aufbruchsstimmung, die hier gerade herrscht, als Dauerzustand denkbar? Oder befinden wir uns nur gerade in jenem
spannenden Zeitfenster der Wandlung, dem die große Langeweile quasi naturgesetzlich folgt? Was können die beiden
Seiten voneinander lernen? Und wie sähe ein Köln aus, das die komplexen räumlichen Wirklichkeiten seiner Bewohner
ernsthaft repräsentiert?
Grund genug, einmal genauer hinzuschauen, denn vielleicht entscheidet hier das Gelingen von Veränderungsprozessen
nicht nur über die Zukunft Mülheims, sondern beispielhaft über die Entwicklung der ganzen Stadt, auf dem Weg
zu einer Colonia 3000.